Der Greif von Bardowick

Das Bild zeigt die fotografisch vergrößerte Greifenfibel aus Bardowick. Sie wurde von
Dr. Friedrich Laux vom Helms-Museum in Hamburg- Harburg wissenschaftlich untersucht.

Der Greif ist ein legendäres Fabelwesen, das uns als geläufiges bildliches Motiv heute vor allem noch in der Heraldik begegnet. Im Wappen von Mecklenburg- Vorpommern ist der prächtige “Pommersche Greif” ein Musterbeispiel für die bildliche Darstellung dieses Mischwesens. Auf dem Leib eines Löwen sitzt ein Vogelkopf, meist eines Adlers, aus dessen weit geöffnetem Schnabel eine gerollte Zunge herausragt. Der Löwenleib ist mit Flügeln ausgestattet und an den Füssen befinden sich kräftige Krallen. Der Greif gilt in der Heraldik als Sinnbild für Stärke und Wachsamkeit. Älteste Darstellungen des Greifenmotivs finden sich im Mittleren Osten in der Malerei und Bildhauerei der Babylonier, Assyrer und Perser, dort werden daher auch seine Ursprünge vermutet. Auch in der christlichen Symbolik wird eine Bedeutung des Greifen bezüglich der Auferstehung und Himmelfahrt Christi gesehen.
Dass das Motiv dieses Fabelwesens auch in der Gebrauchskunst des frühen Mittelalters eine Rolle spielte, beweist ein Fundstück, das von der Bardowicker Schülerin Maren Erdmann im August 1989 auf einem Acker an der St.-Wilhadi-Strasse, also innerhalb des historischen Kernbereichs Alt-Bardowicks, entdeckt wurde. Es handelt sich um eine große Scheibenfibel aus 2,0 mm starker Bronze mit einem Durchmesser von 6,0 cm mit Emaileinlage und Greifendarstellung aus dem
10. Jhdt.

Startseite